Als vor 20 Jahren der erste Anstoß zum Kieler Volksbank-Turnier erfolgte, war wohl den wenigsten bewusst, dass das Heikendorfer Hallenturnier im Kieler Bereich einen festen Platz zwischen dem Weihnachtsbraten und dem Silvesterbüffet erlangen würde. Zum 20. mal veranstaltete die Fördergemeinschaft Fußball im Heikendorfer SV vom 27.-30. Dezember das Hallenturnier mit 31 Mannschaften.
Während auf den Straßen Schnee und Glätte herrschte, marschierte Verbandsligist und Favorit Kilia Kiel ohne Niederlage auf dem Hallenparkett rutschfest und mit schneeweißer Weste ins Finale. Wer sollte Folgen? Hochrangige Teams wie Comet Kiel oder auch Eidertal-Molfsee bewegten sich eher wie Eisbären und blieben mit scheinbarer Sommerbereifung schon in der Vorrunde auf der Strecke. Nur mühsam erkämpfte sich der HSV 16 A in die Endrunde. Besser machten es dagegen der A-Klassist Fortuna Wellsee, der lawinenartig die Gegner überrollte und sich verdient einen Platz in der Endrunde sicherte. Eine weitere Überraschungsmannschaft: Der HSV 16 B mit Yeti Mladenovic, Schneehase Rainer Horst – keiner schlägt die Haken so wie er – oder auch Neuzugang Nils Tuchalla. Erfrischender Sommerfußball bei winterlichen Temperaturen mit dem Lohn – Halbfinale. Der Gegner dort: Die Teamkollegen vom HSV 16 A. Rainer Horst dazu: „Oh nein!“ Trainer Mladenovic dagegen: „Jedenfalls eine Heikendorfer Mannschaft im Finale. Ich spiele aber nicht mit!“ Ob es daran lag, dass HSV 16 A 4:0 gewann? Egal: Die Neuauflage des Endspiels von 2000 (Sieger damals: Kilia mit 1:0). Diesmal blieb es nach 12 Minuten torlos 0:0. Dann das Neunmeterschießen: Erst Spannung – 3:3 nach fünf Schützen! Dann Aufregung und die Zeit für alle Regelexperten: Kilias Sütel traf zum 4:3. Doch er hatte bislang nicht geschossen. Mladenovic tobte und erklärt: „Es verhält sich wie draußen. Die bei Abpfiff auf dem Platz stehen, müssen schießen, alle anderen gelten als Auswechselspieler. Daher müssen im Zweifel die fünf immer wieder schießen.“ Ist dies nicht egal? Mladenovic: „Nein. So sind die Regeln. Zudem hatte sich kein weiterer Schütze von uns vorbereitet und der Kilianer, der eigentlich dran war, hatte den ersten verschossen. Vielleicht war er nervös!“ Schiedsrichter Balsam ließ weiterspielen. Charlet verschoss. Kilia holte sich den 500 Euro Scheck. Aufregendes Ende eines aufregenden Turniers. Keine weiteren Vorwürfe, Glückwünsche an den Sieger und die nette Geste von Schiedsrichter Balsam. Mladenovic: „Er rief um 22.30 an. Hätte die Regeln gelesen, gab uns recht und entschuldigte sich für den Fehler.“ Harmonisch und mit 250 Euro geht es für den HSV 16 ins neue Jahr.