HSV 16 nimmt Kurs Buffalo
Heikendorf. „Wer ist John Maynard? John Maynard war unser Steuermann, Aus hielt er, bis er das Ufer gewann.“ So beginnt die Ballade, die Theodor Fontane über den Steuermann schrieb, der seine Mannschaft auf Kurs Buffalo hielt, sie rettete und sich dabei selbst opferte.
Nein, Opfern muss sich kein HSV 16 Spieler – zumindest nicht sprichwörtlich. Aber John Maynard steht für mehr: er steht für Ziele, diese unbedingt erreichen zu wollen. Auch der HSV 16 hat seit drei Jahren ein Ziel: die Meisterschaft. Zweimal scheiterte er denkbar knapp, musst Häme einstecken, Frustration bewältigen, sich neu motivieren. Jetzt ist das Team in die Rückrunde gestartet. Und zum ersten Mal seit drei Jahren konnte es zum Auftakt der Rückserie gewinnen, auch noch beim starken Gegner in Osterrönfeld mit 1:0.
Es war nicht nur das Ergebnis, das beeindruckte. Es war der Wille, das Ziel immer vor Augen, die Opferbereitschaft. Leuchtturm Lapatzki warf sich im Mittelfeld beeindruckend in die Bälle, gewann wie seine Mitspieler ein Großteil der Zweikämpfe. Kapitän Kahl, Außenborder Kristandt und auch Mittelfeldtanker Charlet hielten angeschlagen lange durch. Kahl konnte dabei sogar den umjubelten Siegtreffer erzielen. Smutje Czyzewski hielt im Tor letztlich den Sieg fest. Das HSV 16 Schiff blieb gemeinsam auf Kurs.
„Die Schwalbe (das Schiff des Steuermanns Maynard) fliegt über den Erie-See, Gischt schäumt um den Bug wie Flocken von Schnee; Von Detroit fliegt sie nach Buffalo. Die Herzen aber sind frei und froh.“ Stürmisch war es auch in Osterrönfeld, unbequem der Untergrund, aggressiv der Gegner. Doch es wurde nicht lamentiert, es wurde Kurs Buffalo – Meisterschaft – genommen.
„Die Passagiere treten an John Maynard heran Wie weit noch, Steuermann? Der schaut nach vorn und schaut in die Rund: Noch dreißig Minuten … Halbe Stund.“ Auch die HSV 16 Fans fragen das Team: Schafft ihr es diesmal? Die Antwort: nicht dreißig Minuten, aber noch zehn Spiele müssen Kurs gehalten, Stürme überstanden werden.
Es hielten Kurs: Czyzewski – Schramm, Schnoor, Petersen – Lapatzki, Charlet, Woelk, Wemmer, Cakir (mit Knieverletzung ins Krankenhaus; 42. Markwardt) – Kahl (76. Lange), Kristandt (78. Stagneth)