Kellerkind gegen Ligaprimus vor enttäuschender Kulisse
Die Vorzeichen waren gut. Jedenfalls abseits des Platzes. Das Wetter spielte mit. Die Organisation klappte hervorragend. Fehlten nur noch die Zuschauer. Aber die blieben heute lieber dem Stadion fern. Zu gross schien der fussballerische Abstand von Tabellenplatz 18 zu Platz 1. Insgesamt 285 zahlende Zuschauer, davon ca. 100 aus Lübeck, wurden gezählt. Schade für den Aufwand der betrieben wurde.
Auf dem Spielfeld gab es das zu erwartende Bild. Der VfB Lübeck unterschätzte den Gastgeber in keinster Weise und legte gleich mal ordentlich los. Bereits in der 10.min. lag dem Lübecker Anhang der Torschrei auf den Lippen. Der Kopfball des unbedrängten „Grün-Weissen“ landete aber am Pfosten. Die nächste Chance liess nicht lange auf sich warten. Nur fünf Minuten später strich ein Schuss am langen Eck vorbei. Dann zappelte das Spielgerät aber doch im Netz. In der 16.min wurde Wehrendt mustergültig freigespielt und vollendete ins lange Eck. In der 22.min. wurde abermals Wehrendt zurückgepfiffen. Eine Abseitstellung wurde erkannt. In der 27.min dann der nächste Hochkaräter, aber Schliewe im Heikendorfer Kasten konnte sich auszeichnen. Das 0:2 folgte dann in der 32.min. Nach einer Ecke liess Schliewe den Ball passieren und irgendwie wurde der Ball über die Linie gestochert. Kurz vor dem Seitenwechsel ergab sich für den Gast die Möglichkeit den Sack zuzumachen. Zwei Lübecker liefen auf den HSV-Kasten zu und vergassen das Leder in die Maschen zu befördern. Rex konnte noch vor der Torlinie klären. Und was wäre passiert wenn Obels die einzige Chance des HSV 16 in Halbzeit eins im langen Eck untergebracht hätte. Warscheinlich nicht viel, zu gross war die Überlegenheit des Ex-Zweitligisten.
Nach dem Pausentee. Das gleiche Bild. Lübeck kontrollierte nach Belieben und erhöhte in der 55.min auf 0:3. Dann schlich sich der erste Fehler ein. Einen Rückpassversuch konnte Obels erlaufen und überlupfte den Gästekeeper zum Anschlusstreffer. Nur zwei Minuten drauf war aber der Drei-Tore-Abstand schon wieder hergestellt. Lange schloss nach einer Ecke aus 20 Metern trocken ab. Danach schalteten die Marzipanstädter mindestens einen Gang zurück ohne dabei gross in Gefahr zu geraten. Obels bekam zwar von Lübeck noch mal die Chance, konnte diesmal den Torwart aber nicht übertölpeln (69.). In der 72.min erzielte Richter dann den 1:5 Endstand. Und auch danach hatte der VfB noch die ein oder andere Möglichkeit was für´s Torverhältnis zu tun, beliess es aber beim eben erwähnten Ergebnis.
Der VfB Lübeck hat heute mal wieder bewiesen, das sie nicht in diese Spielklasse gehören, aber auch keinen Gegner unterschätzen. Die Heikendorfer Elf kämpfte vorbildlich, hatte aber nicht den Hauch einer Chance. Die beiden Viererketten waren ausschliesslich mit Defensivarbeit beschäftigt. Ein konstruktives Aufbauspiel war zu keiner Zeit möglich. Gegen einen zu starken Gegner hat man sich gut verkauft. Mehr aber auch nicht.
Den zehnten Gegentreffer für den VfB Lübeck besorgten:
Sebastian Schliewe 25 – Alexander Rex 16, Jan Wieland 19, Sven von Levern 3, Patrick Hörhold 2 – Skender Trepca 7 (63.: Johannes Göser 4), Jan Philipp Bange 28 (63.: Torge Philipowski 8), Michael Kaiser 21, Thomas Borreck 10 – Andre Wieland 18 (75.: Leif Celik 17), Maik Obels 31
Auf der Bank:
Axel Mommer 1, Haris Osmanovic 5, Rune Mangelsen 26, Ferhat Yurtseven 27