Der TSV Melsdorf sollte es also sein, der dem HSV 16 die erste Heimniederlage der Saison bescherte. Eine Niederlage, die völlig überflüssig war, die man sich aber auf die eigenen Fahnen zu schreiben hat…
Denn die 1.Halbzeit war geprägt von gelben Karten wegen Meckerns (Wunderlich, Müller und Simsek) und krasser Nachlässigkeit im Defensiv-Verhalten des Gastgebers. Doch der Reihe nach… die Anfangsphase stimmte zuversichtlich auf einen Heimsieg. Bereits nach 5 Minuten hätten sich die Gäste nicht beschweren können, mit 0:1 in Rückstand zu liegen. Wunderlich hatte die erste gute Chance (2.) und das Eckenverhältnis stand bei 4:0. Doch es folgte die kalte Dusche, der Gegner konnte sich noch im Strafraum das Leder zurecht legen und ohne Chance für Faber zum 0:1 in lange Eck vollstrecken. Trotz des relativ schnellen Ausgleichs durch Degenhard nach einer Ecke, spielte das Heimteam zu hektisch und haderte zu viel mit sich und dem (schwachen) Schiedsrichter. Ein Handelfmeter blieb dem HSV verwährt (19.), woraufhin sich Wunderlich wegen Meckerns die gelbe Karte abholte (nach einem 50 Meter-Sprint hinter dem Schiri her). Die Gäste konnten wiederum in Führung gehen (22.), wieder stimmte nichts in Mittelfeld und Abwehr beim HSV. Nach vorne lief es deutlich besser… Sydow konnte im zweiten Versuch den Ball über die Linie stochern, es stand 2:2. Anschließend traf Wunderlich per Kopf den Pfosten und Simsek’s Fernschuss konnte der Keeper parieren. Doch in der nächsten Aktion war wieder „Schiri-Time“! Wunderlich hatte er bereits auf dem Zettel und nachdem der den Ball zu lange gehalten hatte und ihn verlor, entstand ein heilloses Durcheinander. Wie vom Blitz getroffen lag ein Melsdorfer am Boden und Wunderlich, der beteuerte nichts gemacht zu haben, was die Zuschauer bestätigten, durfte mit Gelb/Rot duschen gehen. Natürlich ein Bärendienst für die Mannschaft, die die restlichen 60 Minuten zu 10t absolvieren musste. Simsek holte sich auch noch die gelbe Karte ab, nachdem er eine Entscheidung des Schiris mit „das ist doch ein Witz“ zu kommentieren hatte. Dann ging’s in die Pause…
Trotz der Unterzahl zeigte man sich in der 2. Hälfte verbessert. Hinten wurde nun gut gearbeitet und nach Vorne auf Konter gelauert. Allerdings zeigte sich hier, die mangelnde Cleverness und auch Spielstärke. Die Bälle wurden von der Abwehr reihenweise gut erkämpft und anstatt den Nebenmann anzuspielen immer wieder dem Gegner in die Füße gespielt. Wiederum ein Ballverlust führte zum 2:3. Dahlinger kam auch nicht rechtzeitig in Wallung um den Pass in den Strafraum zu unterbinden, den einer der Gästestürmer am herauslaufenden Faber vorbei schob (68.). Die zweite Hälfte war ausgeglichen mit einem Chancenplus für den Gastgeber, Sydow vergab die beste Chance den HSV in Führung zu schießen (60.). Es gab weitere Chancen und auch einige Konter die nicht konzentriert genug zu Ende gespielt wurden. Aber nach den zuletzt etwas glücklichen Siegen gegen die Spitzenteams aus Comet (4:3) und Suchsdorf (2:1) sollte es vielleicht dieses Mal auch nicht sein.
Läuferisch und Kämpferisch ist dem Team also kein Vorwurf zu machen, aber die spielerische Klasse fehlte. Eine unglückliche Niederlage nach zuletzt 3 Siegen, die mit 11 Spielern wohl nicht zustande gekommen wäre. Schon nächste Woche beim Vierten, Intertürk Spor, kann sich die Truppe, dann allerdings ohne Wunderlich, Johannsen und wiederum Schöpke, die nächsten 3 Punkte sichern.
Es spielten: Faber – L. Degenhard – Wachal, N. Degenhard – Sergej (75. M. Reif), Luick – Johannsen, Simsek (85. Sydow), Müller, Sydow (64. Dahlinger) – S.Wunderlich
Torfolge:
0:1 (9.)
1:1 (15. L. Degenhard, Rechtsschuss, Vorarbeit Simsek)
1:2 (22.)
2:2 (26. Sydow, Rechtsschuss, Vorarbeit Sergej)
2:3 (68.)
Gelb/Rote Karte: S. Wunderlich (33. warum war nicht zu erkennen)